Was gehört in den Klinikkoffer?

Gut vorbereitet für die Geburt und das Wochenbett: Was Sie wirklich brauchen und was zusätzlich praktisch sein könnte.

Schwangere packt den Koffer fürs Spital mit der Checkliste
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Wenn Sie sich auf die Geburt vorbereiten, gehört auch das Packen eines kleinen Koffers oder einer Tasche für die Geburt und die Zeit im Spital dazu. Vier Wochen vor dem errechneten Termin ist ein guter Zeitpunkt dazu, denn man weiss ja nie, ob das Baby nicht schon früher auf die Welt kommen möchte.

Der Klinikkoffer für das Nötigste nach der Geburt


In vielen Ratgebern für werdende Mütter existieren Packlisten für das Spital – meist ist das aber zu viel! Wichtig ist, dass Sie für die ersten 24 Stunden ausgerüstet sind. Alles Weitere kann Ihnen Ihr Partner nachträglich bringen. Oder Sie packen zwei kleinere Taschen: eine für den Gebärsaal und eine für das Wochenbett. Die zweite kann Ihnen nach der Geburt gebracht werden.

Keine Angst: Falls Sie etwas vergessen haben oder Ihr Kind auf die Welt kommen möchte, bevor Sie sich mit dem Packen beschäftigt haben – alles wirklich Wichtige erhalten Sie zur Not auch im Spital. Auch falls Sie eine Hausgeburt oder eine ambulante Geburt geplant haben, ist es ratsam, eine kleine Tasche zu packen. Dies für den Fall der Fälle, dass Sie doch oder länger als geplant in ein Spital müssen. 

Das Wichtigste auf der Packliste für das Spital


Unsere Packliste für das Spital ist eine Zusammenfassung der Tipps verschiedenster Fachleute. Einige Dinge sind sehr empfehlenswert und haben sich auch bei einer ambulanten Geburt bewährt. Andere sind eher praktische Ergänzungen und von persönlichem Nutzen oder Wert.

  • Für den Gebärsaal ein weites T-Shirt, das auch Blut- oder Fruchtwasserflecken vertragen kann. Für das Wochenbett mehrere normale T-Shirts und Sweatshirts, dazu Yoga- oder Jogginghosen.

  • Bei langem Haar ein Haargummi.

  • Warme Hausschuhe und warme Socken sind angenehm gegen die kalten Füsse, die fast alle Gebärenden bekommen und welche die Entspannung verhindern.

  • Etwas zu Essen und Trinken für Sie und Ihren Partner während der Geburt. Traubenzucker oder Energieriegel liefern zum Beispiel schnell Energie. Auch Kaugummi, Gummibärchen oder Bonbons dürfen Sie während der Wehen im Mund haben, es gilt kein strenges Ess-Verbot. Ausnahme: Wenn zu befürchten ist, dass ein Kaiserschnitt nötig wird.

  • Kontaktlinsenträgerinnen sollten unbedingt eine Brille einpacken. Ausserdem die Aufbewahrungsbox und -flüssigkeit für die Kontaktlinsen.

  • Bei Bedarf ein Massageöl, Lippenpflegestift und ein Fächer.

  • Ihr Mobiltelefon und das Ladegerät damit Sie die wichtige Neuigkeit verbreiten können. Beachten Sie, dass im Spital gewisse Regeln in Bezug auf Handy-Benutzung gelten. 

  • Regelmässig einzunehmende Medikamente.

  • Ihre eigenen Haar- und Hautpflegemittel.

  • Zum Stillen: Weiche Bustiers oder Still-BHs ohne Bügel. Hebammen raten eher zu den Bustiers, weil diese nicht einengen und der Brust genug Platz lassen. Druck auf die Brust behindert den Milcheinschuss und Milchfluss. Still-BHs sollten Sie sich eigentlich erst nach dem Milcheinschuss besorgen, da Sie vorher die benötigte Grösse nicht gut abschätzen können.

  • Handtücher und Waschlappen sowie Still-Einlagen, Netzhosen und Binden für den Wochenfluss bekommen Sie auf den meisten Wochenbettabteilungen, erkundigen Sie sich vorher.

  • Der Mutterschaftsausweis (falls vorhanden, erstellt von Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme), allenfalls Fragebögen der Geburtsabteilung und bei Bedarf des Spitals der Schriftenempfangsschein.

  • Bei verheirateten Eltern der Familienausweis oder das Familienbüchlein, wenn Sie ledig oder geschieden sind eine Wohnsitzbescheinigung beider Elternteile und eventuell die Vaterschaftsanerkennung.

  • Ausländische Staatsangehörige benötigen einen Familienausweis oder ein Familienbüchlein sowie eine Wohnsitzbescheinigung, eine Passkopie und den Ausländerausweis. Sind beide Elternteile ausländische Staatsangehörige, benötigen sie zudem einen internationalen Geburtsschein von beiden Elternteilen sowie eine internationale Heiratsurkunde, falls die Ehe im Ausland geschlossen wurde.

Was ausserdem auf der Packliste stehen könnte


  • Eine Kamera mit genügend Speicherplatz und geladenem Akku für die ersten Baby-Fotos. 

  • Wenn Ihnen Musik beim Entspannen hilft: Stellen Sie sich eine Playlist zusammen. In den meisten Gebärsälen haben Sie die Möglichkeit, während der Geburt Musik zu hören. 

  • Kopfhörer oder Ohrstöpsel für Momente, in denen Sie sich Ruhe wünschen.

  • Duftöle zur Aromatherapie sind in Spitälern, die diese zur natürlichen Schmerzlinderung einsetzen, in der Regel vorhanden. Wenn Sie unbedingt Ihr eigenes Öl verwenden möchten, achten Sie darauf, dass es ein natürliches und kein synthetisches ist.

  • Ein isotonischer Durstlöscher tut gute Dienste.

  • Massagebälle (Igelbälle oder Tennisbälle) für den Rücken. Wenn Sie damit schon während der Geburtsvorbereitung gute Erfahrung gemacht haben, sollten Sie die Bälle unbedingt mitnehmen.

  • Ein kurzweiliges Buch fürs Wochenbett. Viele Mütter berichten aber, dass sie dann doch keine Zeit zum Lesen gehabt haben, weil sie nur noch das kleine Wunder betrachten wollten.

Was Sie für den Heimweg mit dem Baby brauchen


  • Bequeme Kleidung für Sie selbst. 

  • Kleidung für Ihr Baby, der Jahreszeit entsprechend. Die Babykleidung sollte vor dem ersten Gebrauch mindestens einmal gewaschen worden sein. 

  • Babyschale für das Auto in den kühlen Jahreszeiten mit warmer Dauneneinlage oder einer Decke.

Häufige Fragen zum Thema

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Letzte Aktualisierung: 08.02.2023, BH / AS