Alles über Ostereier

Bunte Ostereier am Baum
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Seit Jahrhunderten werden Eier zum Frühlingsanfang oder Osterfest bunt bemalt oder kunstvoll verziert: Bereits die Chinesen verschenkten um 5.000 v. Chr. bunte Eier zum Frühlingsanfang. Im Römischen Reich dienten sie als Grabbeigabe und waren Symbol für Leben und Auferstehung. Im Mittelalter wurde das Ei zu Ostern als Teil der jährlichen Pacht an den Grundherren überreicht.

Aber Eier stellen auch ein wichtiges Grundnahrungsmittel dar. Hühnerei-Eiweiss kann der Körper besonders gut zum Aufbau von eigenen Proteinen nutzen. Von allen Nahrungsmitteln hat es die höchste biologische Wertigkeit, nämlich 100 %. Das bedeutet, dass aus 100 Gramm (g) Hühnereiweiss 100 g körpereigenes Protein gebildet werden können. Ein Ei enthält durchschnittlich 9 g Eiweiss, 8 g Fett sowie viele Vitamine, zum Beispiel die Vitamine A, D, K und B-Vitamine, ausserdem Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor, Eisen und Kalium.

Der Gehalt an Cholesterin liegt bei 277 Milligramm pro Ei. Cholesterin ist für den Körper eine wichtige Substanz. Es wird beispielsweise zum Aufbau einiger Hormone und Vitamin D benötigt. Aber der Organismus bildet Cholesterin selbst und ist deshalb nicht auf die Zufuhr durch die Nahrung angewiesen. Bei gesunden Menschen - 85 Prozent der Bevölkerung - wird der Cholesterinspiegel im Blut durch einen Regelmechanismus gesteuert und bleibt deshalb konstant. Ein Ei mehr an Ostern schadet daher normalerweise nicht. Bei Personen mit Diabetes oder einer Störung im Fettstoffwechsel funktioniert die Regelung des Cholesterinspiegels nicht richtig. Ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut kann dann neben anderen Faktoren wie Übergewicht und Nikotinkonsum Arterienverkalkung verursachen, die im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führt. Deshalb sollen betroffene Menschen mit ihrem Eierkonsum sehr zurückhaltend sein und höchstens ein Ei in der Woche verzehren. Dies gilt auch für Patienten, die einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben.

Allerdings sollten aufgrund des hohen Fettgehaltes ohnehin nicht mehr als zwei bis drei Eier in der Woche gegessen werden. Für Kinder empfiehlt das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund, Deutschland: Bis zum neunten Lebensjahr ein bis zwei Eier in der Woche, ab dem zehnten Lebensjahr zwei bis drei Eier pro Woche. Auch Backwaren oder andere eihaltige Speisen zählen mit.

Zum Schutz vor Salmonellen und anderen Krankheitserregern sollten nur frische Eier auf den Tisch kommen. Doch wie frische und verdorbene Eier auseinander halten? Durch das Legedatum auf dem Ei kann das Alter meist bestimmt werden. Im Zweifel hilft der Wasserglas-Test: Frische Eier sinken in einem wassergefüllten Glas und liegen flach am Boden. Ein wenige Tage altes Ei hebt seine Spitze leicht an. Hält sich ein Ei fast senkrecht in der Schwebe, ist es etwa 14 bis 21 Tage alt und sollte schnell verbraucht werden. Schwimmt ein Ei bzw. ragt es mit der stumpfen Spitze deutlich aus dem Wasser heraus, ist es rund zwei Monate alt und zum Genuss nicht mehr zu empfehlen.

Frische Eier halten sich bei Zimmertemperatur, da sie noch eigene Abwehrstoffe gegen Krankheitserreger haben. Spätestens ab dem 18. Tag müssen sie jedoch gekühlt werden. Kleinkinder und Schwangere sollten sicherheitshalber auf Speisen mit rohen Eiern verzichten.

In der Osterwoche raten wir: Nehmen Sie Eier mit möglichst glatter Schale. Denn je poröser die Eierschale, desto grösser die Gefahr, dass krank machende Keime (z.B. die Erreger der Salmonellose) eindringen können. Und: Wenn Sie Eier nach dem Kochen abschrecken, sind sie wesentlich kürzer haltbar, weil Bakterien im Wasser durch die Eierschale ins Innere eindringen und die Eier innerhalb weniger Tage verderben lassen. Am besten nehmen Sie für Ihre Ostereier sieben bis 14 Tage alte Eier, empfiehlt das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG). Zu diesem Zeitpunkt sei die Luftkammer im Innern des Eis bereits so gross, dass es während des Kochens zu weniger Beschädigungen komme.

Eine beliebte Bastelei auch mit Kindern ist das Bemalen von ausgeblasenen Eiern. Da sich die Keime meist auf der Schale befinden, selten auch im Eigelb, sollten Kinder keinesfalls die Eier mit dem Mund auspusten. Besser ist es, wenn dazu ein dünner Strohhalm oder beispielsweise eine spezieller Blasebalg verwendet wird. Nur saubere, frische Eier ausblasen und bemalen. Die Eier nach dem Ausblasen sorgfältig mit Wasser und etwas Spülmittel reinigen, mit Küchenpapier trocknen. Die Arbeitsfläche ordentlich reinigen und die Hände nach dem Arbeiten mit rohem Ei gründlich waschen. Wer ganz sicher gehen will, kann hart gekochte Eier bemalen. Auch Eier aus Kunststoff oder Styropor eignen sich gut.

Frohe Ostern!

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Letzte Aktualisierung: 23.03.2021, BH