Entenflöhe (Zerkarien) & Badedermatitis

Sind Entenflöhe gefährlich? Wie erkennt man sie in einem Badesee und was kann man dagegen tun?

Zwei Kinder baden im See
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Warme Temperaturen, der Sommer lockt zum Baden. Wer bei Wassertemperaturen von rund 23 Grad in einem seichten See badet und danach von einem juckenden Hautausschlag geplagt wird, hat wahrscheinlich Entenflöhe. Diese Stiche jucken zwar arg, der Ausschlag kann ausgeprägt sein, ist aber ungefährlich

Was sind Entenflöhe?


En­ten­flö­he sind ei­gent­lich gar kei­ne Flö­he, sondern frei schwimmende Larven von Entenparasiten (in der Fachsprache Zerkarien genannt). Bei wär­me­ren Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren schwär­men die­se aus und su­chen Was­ser­vö­gel als ih­ren End­wirt. Auf der Su­che tref­fen sie manch­mal auf ba­den­de Men­schen (Zwi­schen­wirt) und ver­su­chen, un­ter de­ren Haut ein­zu­drin­gen. Bei die­sem Pro­zess ster­ben die Lar­ven je­doch in der Haut ab und dies löst be­reits kurz nach dem Ba­den hef­ti­gen Juck­reiz aus.

Symptome einer Badedermatitis


Dieser durch die Zerkarien ausgelöste Juckreiz ist zwar lästig aber harmlos und verheilt spä­tes­tens nach un­ge­fähr zwei Wo­chen. Erst nach einem allfälligen erneuten Kon­takt können die Zer­ka­ri­en zu hef­ti­gen Be­schwer­den wie Ju­cken (spür­bar stär­ker als nach Mü­cken­sti­chen), ro­ten Fle­cken, Quad­deln, Pus­teln und klei­nen Bla­sen führen. Das Emp­fin­den des Juck­reizes ist in­di­vi­du­ell ver­schie­den, nachts oft sehr un­an­ge­nehm, und kann den Schlaf rau­ben.

Der Ge­dan­ke an Wür­mer, die sich in die Haut boh­ren, ist eine schwer aus­halt­ba­re Vor­stel­lung für vie­le Men­schen. Ge­fähr­lich sind die En­ten­flö­he allerdings nur für ih­ren End­wirt, also die Was­ser­vö­gel. Für die be­trof­fe­nen Menschen sind die­se Pa­ra­si­ten un­be­denk­lich, obwohl die Sym­pto­me sehr un­an­ge­nehm sind. Das mensch­li­che Ab­wehr­sys­tem be­kämpft die Zer­ka­ri­en ohne Pro­ble­me. Die Quad­deln und das Ju­cken sind Zei­chen, dass die Im­mun­ab­wehr gut funk­tio­niert.

Die Lar­ven wer­den überdies auch nicht an andere Menschen wei­ter­ge­ge­ben und die­se Ba­de­der­ma­ti­tis ist nicht an­ste­ckend.

Ausschlag

Behandlung bei Befall mit Entenflöhen


Der Juckreiz wird mit einem Gel oder einer Lotion mit einem Lokalanästhetikum wie Polidocanol oder Lidocain gelindert. Gels gegen Mückenstiche mit einem Antiallergikum, antiallergische Tabletten oder Tropfen - sogenannte Antihistaminika - helfen ebenso.

Vorbeugung von Badedermatitis


  • Eincremen von Sonnencreme vor dem Badespass hilft, die Zerkarien fernzuhalten.

  • Vermeiden Sie seichtes Wasser, schwimmen Sie allenfalls schnell in tiefere Gewässer.

  • Duschen Sie sich nach dem Baden gründlich ab, rubbeln Sie sich kräftig trocken und ersetzen Sie nasse Badekleider durch trockene.

  • Tritt nach dem Schwimmen ein Juckreiz auf, sollten Sie das Kratzen vermeiden, um weiteren Entzündungen vorzubeugen.

Erkennt man Entenflöhe im Badesee?


Leider sind die Larven mit blossem Auge nicht sichtbar. Der Befall in Seen wird erst bekannt, wenn erste Fälle von Badedermatitis dokumentiert werden. Niedrige Wassertiefe (Uferrand), stehende Süssgewässer, das Vorhandensein von Wasserschnecken und -vögeln, ein Schilfgürtel oder andere Wasserpflanzen, länger andauernde Hitzeperioden, eine hohe Badewassertemperatur begünstigen das Vorkommen dieser unangenehmen Larven. In fliessendem Gewässer oder Salzwasser finden sich keine Zerkarien.

Gut zu wissen: Zerkarien haben nichts mit der mikrobiologischen Wasserqualität zu tun.

Letzte Aktualisierung: 12.06.2023, AS