Ich habe zuwenig Fruchtwasser. Was kann das bedeuten und kann ich etwas tun, dass es wieder mehr wird?

Fruchtwasser muss ausreichend vorhanden sein, dami die fetale Lungenreifung ungestört erfolgen kann. Deshalb wird bei jeder Ultraschalluntersuchung speziell auf dieses Merkmal geachtet. Wenn die Fruchtwassermenge verringert ist (Oligohydramnion), muss möglichst rasch die Ursache abgeklärt und - falls nötig - Fruchtwasser künstlich aufgefüllt werden. Das ist ein sehr einfacher Eingriff, bei dem physiologische Kochsalzlösung in die Gebärmutterhöhle gespritzt wird. Ist das Baby reif genug, kann auch die einfachste Lösung sein, die Geburt einzuleiten.

Die häufigsten Ursachen für zuwenig Fruchtwasser:

  • Plazentainsuffizienz, d.h. ein nicht ausreichend funktionierender Mutterkuchen. In einem solchen Fall kann körperliche Schonung helfen. Darüber hinaus können Sie selbst nichts zur Behandlung beitragen.  Zusätzliche Flüssigkeitsaufnahme hilft leider nicht.

  • Vorzeitiger Blasensprung mit unbemerktem Fruchtwasserverlust. Ein Blasensprung ist unmittelbar gefährlicher als eine Oligohydramnie aufgrund einer Plazentainsuffizienz, denn es können eine Fruchtwasserinfektion und vorzeitige Wehen ausgelöst werden. Eine engmaschige ärztliche Überwachung, evtl. sogar im Spital, ist dann erforderlich.

In seltenen Fällen entsteht ein Oligohydramnion, weil das Kind eine Nieren- oder Harnwegsfehlbildung hat und zuwenig Urin produziert bzw. zuwenig davon in die Fruchthöhle ableitet. Eine sehr sorgfältige Ultraschalluntersuchung kann solche Anomalien entdecken. Dann wird Ihr Baby eventuell noch vor der Geburt vorläufig behandelt. Meist kann aber unter engmaschiger Kontrolle noch abgewartet und die Fehlbildung nach der Geburt endgültig korrigiert werden.

Letzte Aktualisierung: 29.10.2019, BH