Wie gefährlich ist natürliche Strahlenbelastung bei einem Aufenthalt in den Bergen für Schwangere? Und was ist mit Langstreckenflügen?

Neben der Belastung durch künstliche Strahlenquellen, z.B. durch die Röntgendiagnostik, ist der Mensch auch natürlicher Strahlung wie kosmischer Strahlung, natürlicher Radioaktivität usw. ausgesetzt – und dies sogar in sehr viel höherem Grade: Die Gesamtbelastung der Bevölkerung durch ionisierende Strahlung ist zu 85% natürlichen Ursprungs, nur 14% sind medizinischen Anwendungen und nicht einmal 1% sonstigen technischen Ursachen zuzurechnen.

Die Intensität der kosmischen Strahlung nimmt umso mehr zu, je höher man in den Bergen ist. Die Dosis durch kosmische Strahlung in Meereshöhe beträgt 0,3 Millisievert (mSv) pro Jahr. Ein Jahresaufenthalt auf dem Pilatus ergibt etwa 1,2 mSv pro Jahr - fast den vierfachen Wert wie im Flachland. Der gelegentliche Aufenthalt in den Bergen erhöht die jährliche Strahlenbelastung (mittlere Jahresdosis) somit zwar, aber so geringfügig, dass es nicht ins Gewicht fällt. Eine daraus folgende Schädigung des ungeborenen Kindes ist jedenfalls nicht vorstellbar. Der Aufenthalt in grossen Höhen hat für Schwangere jedoch andere Auswirkungen, die bei einer Reise in die Berge berücksichtigt werden sollten.

Die Strahlenbelastung beim Fliegen ist - wie wissenschaftliche Studien zeigen konnten - viel niedriger als bisher angenommen: Ein einziger Langstreckenflug erhöht die jährliche Strahlenbelastung um nur ca. 1%. Diesbezüglich gibt es also keinen Grund, in der Schwangerschaft auf eine längere Flugreise zu verzichten.

Letzte Aktualisierung: 25.10.2019, BH