Bitte Vorsicht mit Kaffee & Co. in der Stillzeit

Koffein wirkt belebend - leider auch auf das gestillte Baby. Worauf Sie achten sollten, wenn Sie dennoch nicht ganz auf den Wachmacher verzichten möchten.

Mutter trinkt aus einer Tasse während sie ihr Baby stillt
©
GettyImages

Koffeinwirkung auf Mutter und Kind


Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, schwarzer Tee, Matetee und Cola und andere Energy-Drinks wirken belebend – aber leider nicht nur auf die stillende Mutter, die das in Anbetracht ihres Schlafdefizits gut gebrauchen könnte, sondern über die Muttermilch auch auf das Kind. Ausserdem kann Koffein beim Kind Bauchweh und Blähungen verursachen, denn Säuglinge und Kinder besitzen noch nicht die Enzymausstattung, um Koffein zu verstoffwechseln. Ein Baby braucht mehr als drei Tage, um das aufgenommene Koffein in seinem Körper abzubauen. Und damit verstärken Sie schliesslich nur noch Ihre eigene Müdigkeit! 

Wenn Sie nicht ganz auf Kaffee verzichten können, trinken Sie ihn möglichst gleich nach einer Stillmahlzeit, dann hat der Körper mehr Zeit, den Grossteil des Koffeins bis zur nächsten Stillmahlzeit abzubauen. Nach 20 Minuten beginnt das Koffein zu wirken, nach eineinhalb Stunden hat es seine höchste Konzentration im Blut erreicht; nach drei bis fünf Stunden ist der Koffeingehalt der Muttermilch dann schon wieder ausreichend gesunken. Mehr als 2-3 Tassen Kaffee am Tag sollten es trotzdem nicht sein.

Vorsicht: Koffein steckt nicht nur im Kaffee, sondern auch in schwarzem und grünem Tee, sowie Matetee, Schokolade und Cola bzw. Colamischgetränken. Energy Drinks können sehr hohe Gehalte aufweise und sollten deshalb in der Stillzeit generell gemieden werden. Auch in einigen rezeptfreien Medikamenten kann Koffein enthalten sein. Mate-Tee wirkt ausserdem appetithemmend nicht nur bei der Mutter, sondern auch beim Kind!  

Soviel Koffein steckt in

  • Espresso (50 ml): ca. 50 mg

  • einer Tasse Filterkaffee (125 ml): ca. 80-120 mg

  • 200 ml Cola: ca. 20-50 mg

  • einer Tafel Milchschokolade (100 g): ca. 20 mg

  • einer Tasse schwarzem Tee (125 ml): 30 - 60 mg (der Koffeingehalt steigt mit der Ziehzeit)

Welche Alternativen zu Koffein gibt es?


Wer sich ohne Kaffee antriebsarm fühlt, sollte es doch einfach mal ohne probieren. Gerade wenn Sie sich schlapp fühlen: Raffen Sie sich auf und gehen Sie nach draussen. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft, ein bisschen Sport oder Rückbildungsgymnastik daheim im Wohnzimmer oder auf der Terrasse bringen den Kreislauf in Schwung und machen fitter – es geht auch ohne Kaffee.

Oder die koffeinfreie Variante...


Eine Tasse Kaffee – das bedeutet für viele etwas Zeit für sich, eine kleine Auszeit. Diesen „Auszeit-Effekt“ erzielt man aber auch mit entkoffeiniertem Kaffee. Achten Sie dabei auf die Bezeichnung „natürlich entkoffeinierter Kaffee“. Dieser muss mit dem Lösungsmittel Ethylacetat bearbeitet worden sein, das im Gegensatz zum potenziell krebserregenden Dichlormethan tatsächlich natürlich ist, da es auch aus Obst und Gemüse gewonnen wird.

Daneben sind inzwischen unzählige koffeinfreie Kaffeevarianten auf dem Markt, z. B. Lupinenkaffee, Zichorien- oder Malzkaffee. Auch Kaffee-ähnliche Getränke auf Getreide- oder Früchtebasis (Datteln) sind erhältlich.

Aus der Forschung


Letzte Aktualisierung: 23.05.2022, BH