Ich stille momentan fast jede Stunde. Ist das zu oft?

Starre Regeln für den Stillrhythmus, also wie oft Sie Ihr Baby pro Tag stillen, gibt es eigentlich nicht. Es wird immer Phasen geben, in denen ein Stillkind auch einmal jede Stunde angelegt werden muss, weil es schon wieder Hunger, Durst oder vielleicht auch Schmerzen hat. Vielleicht befindet es sich in einem Wachstumsschub. Das ist sehr anstrengend für Sie, ist aber in der Regel nach ein paar Tagen vorbei, wenn sich Ihre Milchproduktion dem erhöhten Bedarf anpasst hat oder wenn es Ihrem Kind wieder besser geht.

Damit Ihre Milchmenge zunimmt, bewährt es sich, eine Zeitlang häufiger zu stillen und jedes Mal beide Brüste anzubieten. Es hilft viel mehr, wenn Sie beispielsweise alle zwei Stunden zehn Minuten lang stillen, als wenn Sie alle vier Stunden zwanzig Minuten lang stillen. Folglich ist es die Stillhäufigkeit, die die Milchmenge primär steigert, und nicht die Stilldauer. Natürlich dürfen Sie Ihr Kind jedes Mal so lange trinken lassen, wie es für Sie beide stimmt.

Vor allem in den ersten Wochen nach der Geburt und bei Babys mit geringem Geburtsgewicht gibt es nicht selten Phasen, an denen die Zeit an der Brust länger ist als die restliche Zeit, oft ist dies am späten Nachmittag oder am Abend. Der englische Begriff dafür ist "Cluster Feeding". Grundsätzlich ist das kein Anzeichen von Milchmangel, sondern eine vorübergehende Anpassungsphase.

Achten Sie penibel darauf, dass Ihr Baby richtig angelegt ist. Ansonsten leiden die Brustwarzen unter dem häufigen Stillen und werden leicht wund. 

Letzte Aktualisierung: 27.11.2019, MR / SL