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                              Gefahr aus der weissen Wolke

                              Aus der Forschung

                              Mutter streut Babypuder auf den Bauch ihres Babys
                              ©
                              GettyImages

                              Kinderärzte warnen vor dem Gebrauch von Babypuder. Schwere Husten- und Erstickungsanfälle bei Kindern seien möglich, wenn sie Babypuder einatmen.

                              Das Einpudern von Kinderpopos durch Erwachsene ist an sich nicht gefährlich. Unfälle passieren aber, wenn die Kinder selbst an das Puder gelangen. Oft stehen die Dosen auf dem Wickeltisch, wo die Kinder sie sich zum Spielen greifen. Löst sich der Deckel, können grosse Mengen Puder auf das Gesicht fallen und eingeatmet werden. Das Pulver quillt auf und bewirkt, dass die ohnehin sehr schmalen Atemwege der Kinder verstopfen und zu einer Lungenentzündung führen. Bereits relativ kleine Mengen reichen dafür aus.Schwere Hustenattacken und Reizungen werden im ungünstigsten Fall schon ausgelöst, wenn Kinder die Dose direkt vor dem Gesicht heftig schütteln und die entstehende Staubwolke einatmen.

                              Babypuder sei nicht nur gefährlich, sondern auch völlig unnötig zur Kinderpflege, meint das Vergiftungs-Informations-Zentrum des Universitätsklinikums Freiburg (D). Feuchtigkeit könne mit weichen Tüchern entfernt werden oder an der Luft von selbst verdunsten; bei wunden Popos helfe besser Salbe.

                              In einer Studie wurden 113 Fälle bei insgesamt sieben Vergiftungszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Zeitraum zwischen sieben und dreissig Jahren zusammengetragen. Doch berücksichtigt wurden nur solche Fälle, deren Therapie bekannt ist. Wie häufig Kinder ärztlich behandelt werden müssen, weil sie Babypuder eingeatmet haben, ist unbekannt. Die Experten schätzen aber, dass die tatsächliche Zahl wesentlich höher liegt, da Vergiftungsunfälle oft nicht gemeldet werden.

                              Auch das deutsche Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hat das Problem erkannt und rät in seiner neuen Broschüre "Risiko Vergiftungsunfälle bei Kindern", auf Babypuder zu verzichten. Die Hersteller von Babypuder sehen das anders: Man habe die Puderverpackungen in Bezug auf die Sicherheit bereits verbessert. Zudem seien die Puder in ihrer Zusammensetzung verändert worden, so dass die Partikel nicht mehr ganz so fein seien und sich weniger leicht ausbreiteten. Ein Warnhinweis "Von Nase und Mund des Kindes fernhalten" wird in einigen Fällen durch den Hinweis ergänzt, Babypuder für Kinder unzugänglich aufzubewahren.

                              Aus der Forschung: www.bfr.bund.de

                              Letzte Aktualisierung: 25.03.2021, BH