Gabe von Progesteron senkt Frühgeburtsrisiko

Aus der Forschung

Bluttest zur Progesteronbestimmung
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Immer mehr Fachleute vertreten die Einschätzung, dass einige Frühgeburten durch die prophylaktische Gabe Progesteron an Risiko-Schwangere verhindert werden könnten. Frühgeburten steigen in den Industrieländern an. In den USA muss bereits jedes achte Kind frühzeitig entbunden werden.

Die Fachgesellschaft American College of Obstetricians and Gynecologists hat daher empfohlen, Frauen mit Einzelschwangerschaft und mindestens einer früheren Geburt vor der 37. Woche mit Progesteron zu behandeln. Die Reifung des Gebärmutterhalses (Zervix) und das Auftreten vorzeitiger Wehen werden auch hormonell bestimmt. So bewirkt Progesteron-Mangel eine intrauterine Druckzunahme, macht empfindlicher für das Wehenhormon Oxytocin und führt zur Weitung des Muttermundes. Die wöchentliche Injektion von 17-Hydroxyprogesteron ab der 16. bis 20. Schwangerschaftswoche könne das Frühgeburtrisiko um 44 Prozent senken.

In einer deutschen Studie verminderte sich die Frühgeburtenrate in der Risikogruppe sogar von 18,5 auf nur 2,7%.

Aus der Forschung:
1. J.R. Petrini, Obstet. Gynecol. 2005, 105, S.367-272.
2. A. Schindler et al., Z. Geburtsh. Neonatol. 2004, 208, S.165.

Letzte Aktualisierung: 07.05.2021, BH