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                              Die achte Geburt war am leichtesten!

                              Interview mit Marianne Botta Diener

                              Mutter mit Neugeborenem auf der Brust

                              swissmom: Frau Botta Diener, Sie sind eine erfolgreiche Buchautorin, seit kurzem achtfache Mutter und offensichtlich eine geniale Organisatorin des Familienalltags. Welche Gedanken geben Sie Frauen mit, die sich schon nach dem ersten Kind überfordert fühlen und überlegen, ob ein weiteres in ihrem Leben Platz haben könnte?

                              Marianne Botta Diener: (lacht) ...dass es mir beim ersten Kind genauso ging. Ich hatte den Eindruck, ich sei rund um die Uhr mit diesem ersten Kind beschäftigt und hatte für nichts anderes mehr Zeit. Ich glaube, das ist normal. Beim zweiten Kind ist man aber bereits viel erfahrener, es geht manches einfacher deswegen. Ausserdem spielen zwei Kinder miteinander, wenn sie mal ein gewisses Alter haben, man ist nicht mehr der Alleinunterhalter fürs Kind. Acht Kinder geben auch nicht achtmal mehr zu tun als eines, da geht so vieles einfacher, weil die älteren Kinder automatisch die Kleinen miterziehen und als Vorbilder kopiert werden. Und weil man dann schon so viel Erfahrung und Routine hat, dass man z.B. bei einem Schnupfen oder bei Koliken genau weiss, was man zu tun hat. Beim ersten Kind bin ich wegen sowas völlig gestresst gewesen und zum Kinderarzt gerannt. Mein Tipp also: Gelassen bleiben, das kommt schon gut. Und sich als Mutter ja nicht vergessen: Alles, was einem selbst gut tut und einen glücklich macht, kommt schlussendlich dem Kind zu Gute. Ein bisschen egoistisch darf man also als Mutter sein. Wer sich selbst aufopfert, kommt viel eher an die Grenzen. Und unbedingt rechtzeitig Hilfe organisieren, wenn es nicht gut geht. Ich hasse dieses Bild von den überglücklichen Supermüttern, die nie an ihre Grenzen kommen, das ist einfach nicht realistisch! Wenn es mir schlecht geht, packe ich mein Baby ins Tragetuch und gehe lange und zügig spazieren. Bewegung baut Stresshormone ab und die Natur tut gut.

                              swissmom: Zwei Ihrer acht Kinder sind per notfallmässigem Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Wie vergleicht sich für Sie die Schnittentbindung mit einer vaginalen Geburt?

                              Marianne Botta Diener: Leider machen sich heute noch viele Frauen völlig falsche Vorstellungen vom Wunschkaiserschnitt. Sie denken, das sei besser und schmerzärmer als eine Spontangeburt und sie blieben dadurch als Frau intakter. Ich hatte sechs normale Geburten und zwei Kaiserschnittentbindungen. Sie mussten durchgeführt werden, weil das eine Kind ein Sterngucker war, deswegen im Geburtskanal stecken blieb und es einen Herztonabfall gab. Beim anderen Kind lag die Plazenta über dem Muttermund. Beide Kaiserschnitt-Kinder leiden heute unter Allergien, die anderen nicht. Beide hatten Dreimonats-Koliken, die anderen nicht. Das kann natürlich ein Zufall sein, mir selber fällt es aber auf, dass da Unterschiede bestehen. Bei beiden hatte ich insgesamt viel mehr Schmerzen als nach den Spontangeburten und zudem begannen die Schmerzen, als ich eigentlich für meine neugeborenen Kinder hätte da sein müssen. Auch die Mutterliebe war nach den beiden Operationen nicht sofort da. Heute hat sich das natürlich längst gelegt, aber gleich nach der Kaiserschnitt-Geburt fehlte mir das Gefühl, es aus eigener Kraft geschafft zu haben. Ich war nicht stolz, es waren nicht diese Endorphine vorhanden und dieses Gefühl: Kind da, Schmerz weg.

                              Zur Person

                              Interview

                              Marianne Botta Diener ist Dipl. Lebensmittelingenieurin ETH und dipl. Fachlehrerin ETH, spezialisiert auf Ernährungswissenschaften, erfolgreiche Buchautorin, Journalistin für den Beobachter, wir eltern, Tabula und weitere Zeitschriften und Dozentin an der pädagogischen Hochschule Bern. Ausserdem ist Frau Botta Ernährungswissenschaftliche Beraterin für Lebensmittelfirmen. Sie ist seit August 2009 Mutter von 8 Kindern.

                              swissmom: Manche werdenden Mütter entscheiden sich von Anfang an für einen Wunsch-Kaiserschnitt. Was meinen Sie dazu?

                              Marianne Botta Diener: Ich würde auf Grund meiner Erfahrungen zu bedenken geben, dass nach einem Kaiserschnitt das Risiko für eine Plazenta Praevia, also für einen tief- oder vorliegenden Mutterkuchen, ansteigt. Dadurch wird eine Schwangerschaft gefährlicher für Mutter und Kind, viele Frauen müssen wegen Blutungen liegen, manche Kinder kommen zu früh zur Welt. Ich hätte auf diese belastende Erfahrung mit den damit verbundenen Ängsten beim 6. Kind gerne verzichtet! Damals habe ich mich oft gefragt, ob das passiert ist, weil ich bereits beim 2. Kind einen Kaiserschnitt hatte. Ich glaube, das überlegen sich Mütter kaum, wenn sie sich bereits beim ersten Kind für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden. Dann können sie auch noch gar nicht wissen, wie viele Kinder sie überhaupt einmal haben möchten. Ich wollte nach der ersten Geburt keines mehr, heute habe ich acht. Dies wäre nicht möglich gewesen, wenn ich nicht immer wieder normal geboren hätte. Denn viele Gynäkologen machen höchstens drei Kaiserschnitte und ein viertes Kind ist dann gar nicht mehr möglich. Gerade in der heutigen Zeit mit so vielen Patchworkfamilien finde ich das aber nicht ganz unwichtig. Ich kenne viele Frauen, die sich dann nach zwei oder drei Kindern mit einem neuen Partner noch mal eins wünschen - hatte eine Frau dann aber bereits dreimal einen Kaiserschnitt, sollte sie kein weiteres Kind mehr haben. Ich würde Frauen auch darauf hinweisen, dass eine Sectio-Narbe recht gross ist. Sie ist vor allem dann, wenn man sich rasiert, gut sichtbar. Auch kann es rund um die Narbe zu Gefühlsstörungen kommen, weil die Nerven bei der Schnittentbindung verletzt wurden. Ich hatte zwar auch Dammschnitte und –risse, aber da bleiben keine Probleme zurück.  

                              swissmom: Sie würden also eine vaginale Geburt auch einem Wunsch-Kaiserschnitt unter optimalen Bedingungen vorziehen?

                              Marianne Botta Diener: Wenn es von der Sicherheit her für mein Baby und mich vertretbar wäre, würde ich unbedingt eine spontane Geburt anstreben. Auch, damit ich mich rascher wieder fit fühle und erhole und heim kann. Ich fand diesen Moment immer so genial, wenn ich nach einer Wassergeburt, wie bei den letzten beiden Kindern, mein Baby zu erstenmal sehen und bestaunen konnte, ohne im grellen Licht des Ops zu sein und an Schläuchen zu hängen – das war einfach grossartig. Ich genoss es, dass ich mich unmittelbar nach der Geburt normal bewegen und selbst aus der Wanne steigen konnte. Und dass ich fähig war, mein Kind von allen Seiten anzuschauen, anzufassen und zu stillen. Beim achten Kind ging ich ein paar Stunden nach der Geburt bereits nach Hause, ich fühlte mich gut und fit, also brauchte ich kein Spital mehr.

                              swissmom: Sie haben die siebte und achte Geburt mit einem Geburtsgel (Dianatal) erlebt. Welche Vorteile sehen Sie ganz persönlich dabei?

                              Marianne Botta Diener: Ich fand allein schon den Gedanken beruhigend, dass das Gel hilft, die Reibungskräfte zu verringern, die Geburt zu beschleunigen und die Scheide zu schützen, weil es eben weniger zu Reibungen und damit zu Verletzungen kommt. Auch wenn man als Frau keinen Dammschnitt braucht oder keinen Dammriss hat: Die inneren Verletzungen fand ich immer ganz mühsam. Man will ja als Frau einfach möglichst intakt und "ganz" bleiben. Mit Dianatal hatte ich beide Male überhaupt keine Schmerzen, kein Brennen, nichts, ich fühlte mich sogar unverletzter als gelegentlich nach intensivem Sex. Ausserdem hatte ich das Gefühl, mit dem Gel wenigstens alles in meiner Macht Stehende getan zu haben, um die Geburt so einfach, rasch und komplikationslos wie möglich erleben zu können. Ob das im Einzelfall klappt, liegt dann ja an ganz vielen Faktoren, sicher nicht nur am Dianatal. 

                              swissmom: Das hört sich ja fast nach einem Spaziergang an! Stimmt es denn, dass jede Geburt leichter ist als die vorhergehende?

                              Marianne Botta Diener: Die erste Geburt war schlimmer als die nachfolgenden. Dennoch hatte ich jedes Mal Angst vor den Schmerzen und möglichen Komplikationen bei einer Geburt. Ich wusste ja, dass ich wieder nicht nur an, sondern über meine Grenzen hinausgehen muss, um Leben schenken zu können. Ich hoffte immer, dass es möglichst rasch vorbei geht. Der Weg zum Baby, das ich ja jeweils unbedingt haben wollte, führte nun mal zwingend über die Schmerzen der Geburt. Da ich wegen der Kaiserschnittnarbe jedes Mal ohne PDA gebären musste, war es mir noch wichtiger, dass mir dank Dianatal einige Wehen erspart blieben. Ich stellte mir während den letzten beiden Geburten vor, dass alles so gut „geschmiert“ ist, dass mein Baby besser rausrutscht und es hoffentlich schneller geht. Vor allem am Schluss, in der Übergangs- und Pressphase, welche ich persönlich am meisten hasste. Dieses Gefühl, dass es alles zerreisst - zum Glück wusste ich mittlerweile, dass sich dies nur so anfühlt und nicht wirklich passiert. Also, mit einem Spaziergang ist das wirklich nicht zu vergleichen! Und doch: Ich finde, dass mir das Dianatal-Geburtsgel viel gebracht hat. 

                              swissmom: Soll sich also jede Frau das Geburtsgel besorgen?

                              Marianne Botta Diener: Es ist natürlich eine Investition, schade, dass es noch nicht von den Kassen übernommen wird. Andererseits profitiert vielleicht nicht zuletzt der Partner davon. Ich konnte zum Beispiel nach beiden Geburten rasch wieder normal laufen, nicht breitbeinig wegen der Verletzungen im Scheiden- und Dammbereich wie nach den früheren Geburten. Auch das Sitzen war problemlos. Und ganz genial: ich spürte bereits unmittelbar nach den Geburten wieder meinen Beckenboden. Ein super Gefühl! Da ich innen so unverletzt geblieben war, hatte ich viel früher wieder Lust auf Sex. Und das erste Mal tat nach den letzten beiden Geburten mit Dianatal nicht weh. Nach dem Kaiserschnitt  natürlich auch nicht – aber nach allen andern natürlichen Geburten ohne Dianatal war es am Anfang überhaupt nicht lustig, zusammen zu schlafen. Erst nach etlichen Wochen tat es nicht mehr weh. Das kann nicht nur daran liegen, dass ich vorher schon mehrfach geboren habe, denn auch das 3., 4. und 5. Kind kamen problemlos im Wasser zur Welt, aber ohne Dianatal. Mein persönliches Fazit: Wenn meine Töchter und Schwiegertöchter dereinst gebären werden, schenke ich ihnen gerne eine Packung Dianatal. Aber hoffentlich steht es dann allen Gebärenden automatisch zur Verfügung. Ausserdem hat Dianatal ja keine unerwünschten Nebenwirkungen, es gibt also überhaupt keinen Grund, es nicht auszuprobieren.

                              Marianne Botta Dieners Homepage: www.kinder-essen.ch

                              Letzte Aktualisierung: 03.08.2016, BH