Kopfschmerzen in der Schwangerschaft

Viele Schwangere leiden unter Kopfweh. Welche Hausmittel helfen - und welche Medikamente auch in der Schwangerschaft erlaubt sind.

Schwangere greift sich an den Kopf
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Warum haben Schwangere häufig Kopfschmerzen?


Hormonelle Veränderungen verstärken die Durchblutung der Schleimhäute. Das macht die Nasenschleimhäute anfälliger, so dass Sie eventuell häufiger unter einer verstopften Nase oder entzündeten Nebenhöhlen leiden werden. Das wiederum kann Kopfweh verursachen. Weitere mögliche Ursachen für Kopfschmerzen sind Stress, Überanstrengung und Erschöpfung, eine schlechte Körperhaltung mit Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich, zu wenig Bewegung und Sauerstoff, falsche Ernährung und der in der Schwangerschaft häufige plötzliche Verzicht auf Koffein.

Die Behandlung von Kopfschmerzen in der Schwangerschaft


Die Behandlung von Migräne oder Kopfschmerzen in der Schwangerschaft muss gut überlegt sein. Nehmen Sie nicht einfach Ihre üblichen Tabletten, vielleicht gefährden Sie damit die gesunde Entwicklung Ihres Kindes!  Fragen Sie immer zuerst Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, ob Bedenken bei Ihrem gewohnten Arzneimittel bestehen.

Generell gilt: Kopfschmerzen in der Schwangerschaft sollten Sie zuerst mit ungefährlichen, nichtmedikamentösen Massnahmen zu lindern versuchen. Gehen Sie bei Kopfweh an die frische Luft oder legen Sie sich hin. Regelmässige Bewegung, aber auch Entspannung und Ruhepausen sowie eine bewusste Körperhaltung können helfen. Eine kalte Kompresse oder Pfefferminzöl auf der Stirn wirkt oft Wunder. Akupunktur, Akupressur, Lymphdrainagen, Massagen und Entspannungsübungen (Muskelentspannung, autogenes Training, Biofeedback) sind zu empfehlen. Helfen kann auch ein warmes Fussbad. Und vermeiden Sie selbstverständlich die bekannten Auslöser von Kopfschmerzen wie Alkohol und Nikotin.

Achtung!

Treten in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft Kopfschmerzen auf, die ungewöhnlich stark sind, über einen längeren Zeitraum andauern oder von Übelkeit und Brechreiz begleitet sind, sollten Sie sofort Ihren Frauenarzt, Ihre Frauenärztin oder Ihre Hebamme benachrichtigen. Es besteht die Gefahr, dass eine ernsthafte Schwangerschaftskomplikation vorliegt, wie zum Beispiel Bluthochdruck oder Präeklampsie.

Medikamente gegen Kopfschmerzen - welche sind erlaubt in der Schwangerschaft?


Zwar sollten Sie während der Schwangerschaft (ausser in Notfällen) auf Medikamente so weit es geht verzichten, aber manchmal geht es nicht anders, z.B. wenn der Kopfschmerz mit starkem Erbrechen einhergeht. In solchen Fällen ist die Einnahme des Schmerzmittels Paracetamol (z.B. Dafalgan, Panadol, ben-u-ron) entsprechend der Packungsbeilage (eine bis zwei Tabletten alle vier Stunden) aus ärztlicher Sicht unbedenklich.

Als Mittel der zweiten Wahl ist Ibuprofen erlaubt, allerdings nicht mehr im letzten Schwangerschaftsdrittel.

Diclofenac und Indometacin, beide sog. nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), führen nicht zu kindlichen Fehlbildungen, können aber möglicherweise eine Fehlgeburt auslösen. Gegen Ende der Schwangerschaft sind NSAR nicht mehr erlaubt: Sie können die Wehen hemmen und die Geburt verlängern, das Blutungsrisiko erhöhen und beim Kind zu einem angeborenen Herzfehler führen.

Praktisch dasselbe gilt für Acetylsalicylsäure (Aspirin) zur Behandlung von Kopfschmerzen, anderen Schmerzen oder Fieber. Dieses Medikament darf aber in sehr geringer Dosierung (low dose , d.h. 40-150 mg/Tag ) auch im letzten Schwangerschaftsdrittel eingesetzt werden, nämlich zur Vermeidung einer Präeklampsie oder bei Thromboseneigung.

Häufige Fragen zum Thema

Vielleicht helfen auch Ihnen diese erprobten Massnahmen bei Kopfschmerzen: Falls das alles nicht gegen das Kopfweh hilft: Paracetamol entsprechend der Packungsbeilage (eine bis zwei Tabletten alle vier Stunden)
Sie dürfen bei starken Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen oder anderen Beschwerden während der gesamten Schwangerschaft ein Schmerzmittel nehmen, das den Wirkstoff Paracetamol oder Acetaminophen (z.B. die Präparate Dafalgan, Ben-u-ron, Panadol) enthält. In manchen Medikamenten ist …

Aus der Forschung


Letzte Aktualisierung: 29.03.2021, BH