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                              Blasenentzündung beim Kind

                              Alles über die Ursache, Symptome, Behandlung und Prophylaxe einer Blasenentzündung.

                              Mädchen hält sich den Bauch
                              ©
                              GettyImages

                              Infektionen der Harnwege sind bei Kindern nicht selten. Mädchen sind aufgrund ihrer kurzen Harnröhre häufiger davon betroffen als Jungen. Mit 6 Jahren sind bis zu 7 Prozent der Mädchen bereits einmal an einer Blasenentzündung erkrankt.

                              Wie entsteht ein Harnwegsinfekt?


                              Urin wird als Ausscheidungsprodukt von den zwei Nieren produziert und über die beiden Harnleiter, die Blase und zuletzt die Harnröhre ausgeschieden. Grundsätzlich ist Urin keimfrei. Sobald er jedoch die Harnröhre passiert hat, können Keime darin nachgewiesen werden.

                              Anders sieht es im Darm aus. Dort leben unzählige Bakterien, die für die Verdauung zuständig sind. Da die Harnröhre und der After nahe beieinander liegen, können Bakterien aus dem Darm in die Harnröhre gelangen und in die Blase, im schlimmsten Fall bis in die Nieren aufsteigen. 

                              Das ist selten eine Frage der Hygiene. Auch bei guter Pflege und häufigem Windelwechsel kann es zu einer Blasenentzündung kommen.

                              Die Symptome einer Harnwegsentzündung bei Babys und Kleinkindern


                              Die Anzeichen für eine Blasenentzündung sind nicht immer eindeutig. Bei Kinder über zwei Jahren sind folgende Symptome typisch für eine Infektion der Blase: 

                              • Bauchschmerzen

                              • Schmerzen und Brennen beim Wasserlösen

                              • Fieber ohne ersichtlichen Grund

                              • Juckreiz zwischen den Beinen

                              • häufiger Harndrang

                              • strenger Uringeruch

                              • trüber oder blutiger Urin

                              • erneutes Einnässen, obwohl das Kind schon trocken ist

                              • geröteter Harnröhrenausgang

                              • Rückenschmerzen (Flanken)

                              Bei Babys und Kleinkindern unter zwei Jahren sind es die unspezifischen Anzeichen wie Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und eventuell eine leichte Gelbverfärbung der Haut, die für eine Infektion der Harnwege sprechen.

                              Urinprobe für die Diagnose einer Harnwegsinfektion


                              Spätestens bei Auftreten von Fieber sollten Sie den Kinderarzt aufsuchen. Mit einer Urinprobe kann die Diagnose schnell gestellt werden. In der Regel wird auch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um zu kontrollieren, ob die Nieren und die Blase des Kindes richtig arbeiten.

                              Falls Sie bereits zu Hause etwas Urin in einem sauberen Behälter mit Deckel auffangen konnten, nehmen Sie diesen mit in die Praxis. Bei Babys gelingt das Auffangen mit einem Urinklebebeutel. 

                              Bei immer wiederkehrenden Harnwegsentzündungen sollte das Kind genauer untersucht werden. Möglicherweise liegt eine angeborene Fehlbildung im Harntrakt vor.

                              Wie wird eine Blasenentzündung behandelt?


                              Da Harnwegsinfektionen von Bakterien ausgelöst werden, können sie mit Antibiotika behandelt werden. In der Regel bewirken diese eine schnelle Besserung der Beschwerden. Beachten Sie aber, dass das Medikament trotzdem weiterhin wie von der Ärztin verordnet eingenommen wird. Wird ein Antibiotikum zu früh abgesetzt, kann es sein, dass es noch nicht auf alle Erreger gewirkt hat und diese sich dann erneut vermehren und einen Rückfall verursachen.

                              Indem Ihr Kind viel trinkt, schwemmt es die Bakterine aus der Blase. Am besten geeignet sind Wasser oder ungesüsste Tees, zum Beispiel Hagebutten- oder Blasentee mit Birke, Schachtelhalm oder Goldrute. Wenn Sie Ihr Kind stillen, reicht die Muttermilch. Spezielle harntreibende Mittel sind bis zum Schulalter nicht geeignet, da sie die Blase zu sehr reizen können. 

                              Unterstützend können Mittel aus Kürbisextrakt helfen. Lassen Sie sich dazu in der Apotheke beraten.

                              Vielen Kindern hilft Wärme gegen die Bauchschmerzen gut. Eine Bettflasche oder ein Kirschkernkissen auf dem Bauch können also helfen.

                              Komplikationen einer Harnwegsinfektion bei Kindern


                              Wird eine Blasenentzündung nicht erkannt und richtig behandelt, kann sich die Infektion bis in die Nieren ausbreiten, eine Nierenbeckenentzündung verursachen und die Nieren bleibend schädigen.

                              Harnwegsinfektionen bei Kindern vorbeugen


                              • Wischen sie beim Säubern des Windelbereichs immer von vorne nach hinten. So gelangen keine Keime aus dem Darm in die Harnröhre und die Scheide.

                              • Erklären Sie Ihrer Tochter, wie sie nach dem Stuhlgang den Po von vorne nach hinten reinigt.

                              • Ziehen Sie Ihrem Kind im Schwimmbad nach dem Baden trockene Kleidung an. Durch die nassen Badesachen ist die Haut in der Genitalregion schnell unterkühlt, dadurch schlechter durchblutet und in der Abwehr geschwächt. Keime können dann leichter eindringen und Entzündungen verursachen.

                              • Auch kalte Füsse oder das Sitzen auf feuchten oder kalten Flächen können bei anfälligen Kindern zu einer Blasenentzündung führen.

                              • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genügend trinkt.

                              Letzte Aktualisierung: 28.09.2023, BH/ KM