Was ist ein Wehenbelastungstest? Kann man damit auch die Geburt auslösen?

Bei einem Wehenbelastungstest (auch Oxytocin-Belastungstest oder OBT) misst man die fetalen Herztöne während künstlich ausgelöster Wehen mit einem CTG. So kann man sehr gut die Leistungsreserve der Plazenta beurteilen und ob die Sauerstoffversorgung Ihres Kindes noch ausreichend gewährleistet ist. Das ist wichtig, wenn der Geburtstermin überschritten wurde, aber auch, wenn der Verdacht besteht, dass die Plazenta aus anderen Gründen nicht mehr optimal arbeitet (Plazentainsuffizienz).

Meist reicht es schon aus, mit dem Wehenhormon Oxytozin wenige Kontraktionen zu erzeugen. Normalerweise reagiert das Kind mit einer kurzfristigen Pulsbeschleunigung auf die Wehen. Bei Abweichungen von diesem typischen Muster, z. B. wenn seine Herzfrequenz langsamer wird, kann eine Mangelversorgung bestehen.

Es handelt sich also nicht um eine Geburtseinleitung, obwohl kurz vor der Geburt eine wehenbereite Gebärmutter damit durchaus ein wenig angestossen werden kann.

Der Oxytocinbelastungstest wird heute aufgrund der Nebenwirkungen, der hohen falsch positiven Ergebnisse und seines Aufwandes eher selten durchgeführt.

Letzte Aktualisierung: 23.06.2020, BH