Darf ich bei Wehen Schmerztabletten nehmen?

Sicher unbedenklich ist es, wenn Sie gegen die Wehenschmerzen Schmerzmittel Paracetamol einnehmen, allerdings wird das vermutlich nicht viel helfen. Wehenschmerzen sind eben doch etwas stärker als Menstruations-Beschwerden.

Gegen Ende der Schwangerschaft bzw. vor der Geburt sind NSAID / NSAR (nichtsteroidale Entzündungshemmer, Prostaglandinsynthesehemmer, z.B. Ponstan®, Parfenac®, Voltaren®) nicht mehr erlaubt: Sie können die Wehen hemmen und die Geburt verlängern, das Blutungsrisiko erhöhen und beim Kind zu einem angeborenen Herzfehler führen. Praktisch dasselbe gilt für Acetylsalicylsäure (Aspirin®). Dieses Medikament darf aber in sehr geringer Dosierung (low dose, d.h. 40-150 mg/Tag) auch im letzten Schwangerschaftsdrittel eingesetzt werden, nämlich zur Vermeidung einer Präeklampsie oder bei Thromboseneigung.

Aus ärztlicher Sicht sind Injektionen und Suppositorien (Zäpfchen) besser geeignet, da die Wirkung schneller einsetzt und man diese auch besser steuern kann. Typische Mittel zur Linderung der Wehenschmerzen sind krampflösende Medikamente (Spasmolytika) oder später auch stärker wirkende Medikamente (Betäubungsmittel). In jedem Fall erfolgt diese Behandlung aber unter ärztlicher Aufsicht.

Letzte Aktualisierung: 23.06.2020, BH