Patientenkontrollierte Analgesie (PCA)

Druckknopf für Medikamentengabe
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Die noch relativ neue Methode der patientengesteuerten Schmerzbekämpfung (PCA) hat sich in der Schweiz rasch verbreitet und wird schon an vielen Spitälern angeboten. Sie ist geeignet für Gebärende in der Eröffnungsphase, die keine PDA wollen oder aus medizinischen Gründen keine haben können.

Die Gebärende kann sich dabei per Knopfdruck über eine kleine tragbare Dosierpumpe, die innerhalb weniger Minuten angeschlossen ist, selbst ein Schmerzmittel intravenös verabreichen. Braucht sie mehr, drückt sie wieder auf den Knopf und bekommt das Medikament, so lange sie die ihr zugeteilte Menge pro Zeiteinheit nicht ausschöpft. Erreicht sie die zulässige Obergrenze, kann sie zwar wieder drücken, aber es passiert nichts, bis eine gewisse Zeit abgelaufen ist und die Pumpe neue Dosen wieder erlaubt. Die Gebärende dosiert also nicht selbst, sie ruft das Schmerzmittel nur innerhalb eines erlaubten Dosisbereichs ab, je nach individuellem Schmerzempfinden. Sie erhält so mehr Kontrolle über die Schmerzbehandlung.

Das verabreichte Medikament heisst Remifentanil (Ultiva) und ist ein starkes und und aber auch sehr kurz wirksames Morphinderivat (Opioid). Das Mittel wirkt somit sehr schnell und wird vom Körper äusserst rasch wieder abgebaut. Sobald man die Infusion beendet, hört die Wirkung schnell auf. Das bedeutet bessere Steuerbarkeit als bei den herkömmlichen Mitteln, insbesondere bei den Opiaten, deren Wirkung lange anhält. Das Stillen wird durch Remifentanil nicht beeinflusst und das Neugeborene kann sofort angelegt werden.

Der Nachteil der Methode: Das Mittel geht über die Plazenta auch auf den Feten über. Da die Wirkung aber sehr schnell, nach wenigen Minuten, wieder abklingt, ist nicht mit einer Atembeeinträchtigung des Neugeborenen zu rechnen.

Letzte Aktualisierung: 11.03.2020, BH / HG