Achtung Verwechslungsgefahr - Bärlauch oder Maieriesli?

Maiglöckchen
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Tipp von unserer Expertin Dr. med. Brigitte Holzgreve


Bärlauch wächst bei uns überall an feuchten Stellen in humusreichen Laubwäldern und wird auch gerne gesammelt und für die Frühjahrsküche verwendet. Die Blätter haben eine lanzettenförmige Gestalt, entspringen direkt aus dem Waldboden und sind ganzrandig. Aus der Mitte dieser Blätterbüschel entspriessen mehrere blattlose Stengel, die bis zu 50 cm gross werden können. An der Spitze dieser Stengel leuchten weisse, sternförmige Blüten, die in einer Scheindolde zusammengefasst sind. Zerreibt man das Blatt, entströmt ein typischer, knoblauchartiger Geruch und beim Genuss entwickelt sich der scharfe, würzige Geschmack.

Aber Achtung: Die Bärlauchblätter können mit den stark giftigen Blättern der Herbstzeitlosen, des gefleckten Aronstabs (s. Newsticker unten) oder des Maiglöckchens (Maieriesli) verwechselt werden.

Glücklicherweise erkennt man aber die Bärlauchblätter am typischen Knoblauchgeruch, der an Schwefel erinnert. Die Blätter der Herbstzeitlose und des Maiglöckchens hingegen riechen bitter und sind kleiner. Also nur Blätter verzehren, die auch wirklich stark nach Knoblauch riechen!

Für die Kelten war der Bärlauch die „Pflanze des Bären“. Sie haben die Natur gut beobachtet. Im Frühling erwacht die Bärin aus dem Winterschlaf und gebärt danach ihre Jungen. Dieser Vorgang war bei den Kelten Sinnbild für das Schlummern und Erwachen von Bärenkräften. Solche Kräfte benötigt auch die Bärlauchpflanze, wenn sie zur selben Zeit mit ihren kräftigen Blättern den noch laublosen Wald begrünt und dadurch die Natur aus dem Winterschlaf weckt. Darum glaubten die Kelten, beim Verzehr des Bärlauchs würden bärenstarke Frühlingskräfte in ihrem Körper wachgerüttelt. Auch der Kräuterpfarrer Künzle bestätigte die reinigende Kraft des Bärlauchs, der bärenstark und offen für das Neue macht. Heute wird vor allem auf dessen positive Wirkungen auf die Haut, die Verdauung und das Blut aufmerksam gemacht.

Wie kann man Bärlauch in der Küche verwenden?

Bärlauch-Salz

In der Küche findet der Bärlauch vielfältige Verwendung, zum Beispiel im Pesto, im Chnöpfli-Teig, im Salat oder in Saucen. Das Frühlingskraut lässt sich als Bärlauch-Salz fürs ganze Jahr haltbar machen. Dies geht so einfach , dass die Kinder mithelfen können, ein kleines Geschenk für liebe Menschen herzustellen:

30 Gramm Bärlauch gut waschen, trocken tupfen und mit dem Messer grob hacken. 200 Gramm Meersalz zusammen mit dem gehackten Bärlauch in den Standmixer geben und mixen, bis das Salz wunderschön hellgrün ist. Das Salz auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausbreiten und während 1 bis 2 Stunden bei 50° C im Ofen trocknen lassen. Von Zeit zu Zeit wenden und das Salz nach dem Trocknen noch einmal im Mixer fein mahlen.

kurz&bündig
3/30/2020
Maiglöckchen

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Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat kürzlich eine Warnung publiziert. Einzelne der …
Letzte Aktualisierung: 27.03.2020, BH, TV