Wenn nur die Kinder Ferien haben...
Schulferien - für viele Eltern noch immer eine der grossen Herausforderungen, wenn es darum geht, Familie und Berufstätigkeit unter einen Hut zu bringen. Während die Kinder zwölf oder dreizehn Wochen im Jahr frei haben, stehen den Eltern nur vier bis sechs Wochen Urlaub zu. Kinderhorte und Mittagstische sind während der Schulferien meist geschlossen, Kinderkrippen haben in der Regel nicht genügend Personal und Platz, um diese Lücke zu schliessen. Zwar wurde das Problem inzwischen in manchen Gemeinden erkannt, zum Beispiel in der Stadt Bern, wo während der Schulferien in sogenannten "Ferieninseln" Tagesbetreuung für die Kinder berufstätiger Eltern angeboten wird. Wo aber ein solches Angebot fehlt, müssen Eltern weiterhin ziemlich kreativ sein, damit der Nachwuchs während der schulfreien Zeit nicht sich selber überlassen bleibt.
Mit anderen Familien zusammenspannen
Gibt es in Ihrem Freundeskreis oder in der Nachbarschaft Familien, die sich mit dem gleichen Problem konfrontiert sehen wie Sie? Wenn es die Arbeitspläne erlauben, können Sie einander gegenseitig die Kinder hüten. Dies ist sicher eine der kostengünstigsten Varianten und den meisten Kindern macht es Spass, die Ferientage mit Gleichaltrigen zu verbringen. Wichtig ist aber, dass beide Familien etwa gleich viele Betreuungsdienste leisten, damit sich niemand ausgenützt fühlt.
Ferien bei den Grosseltern
Grossmama und Grosspapa übernehmen die Kinderbetreuung, während die Eltern arbeiten. Wenn die Grosseltern oder andere Verwandte die Kinder ein paar Tage zu sich nehmen, hat dies mehrere Vorteile. Zum einen können Grosseltern und Enkel viel Zeit miteinander verbringen, was natürlich besonders schön ist, wenn man sich wegen grosser Entfernung der Wohnorte im Alltag selten sieht. Zum anderen können die Eltern sich ganz auf die Arbeit konzentrieren und vielleicht sogar Arbeitszeit vorholen, um nach der Rückkehr der Kinder zusätzliche Freitage zu beziehen. Und schliesslich haben die Eltern so die Gelegenheit, etwas mehr Zeit zu zweit zu verbringen. Das Ganze steht und fällt aber mit der Frage, ob Grosseltern oder andere Verwandte in der Lage und gewillt sind, sich mehrere Tage rund um die Uhr um die Kinder zu kümmern.
Ferienlager
Vereine und Jugendorganisationen bieten erlebnisreiche Ferienlager an, in denen Kinder ab ca. 8 Jahren bestens aufgehoben sind. Das gefürchtete Heimweh verschwindet in den meisten Fällen schnell, weil das Programm viel Ablenkung bietet und die Kosten halten sich im Rahmen. Achten Sie bei der Wahl des passenden Ferienlagers darauf, dass es von einem geschulten Leiterteam (z. B. J+S-Leiterkurse) geleitet wird. Und rechnen Sie nicht damit, dass sich so die ganze Ferienbetreuung abdecken lässt, denn die wenigsten Kinder sind vom Lagerleben so begeistert, dass sie gleich mehrere Ferienlager nacheinander besuchen mögen.
Ferienpass
In vielen Gemeinden werden während der Schulferien abwechslungsreiche Ferienpass-Programme angeboten. Diese bieten zwar keine Ganztagsbetreuung, sind aber eine gute Ergänzung, wenn Nachbarn oder Verwandte die Kinderbetreuung übernehmen. Spannende Erlebnisse vertreiben die Langeweile und entlasten die Betreuungspersonen, so dass sie nicht immer selber für Ferienunterhaltung sorgen müssen.
Ein Ferienjob für erfahrene Babysitter
Die meisten Eltern engagieren Babysitter nur für einen Abend, um wieder mal ein paar Stunden für sich zu haben. Warum nicht mal einem etwas älteren, erfahrenen Babysitter, der sich mit Ihren Kindern gut versteht, einen bezahlten Ferienjob anbieten? Wenn die Betreuung ins Haus kommt, können die Kinder morgens auch mal ausschlafen. Falls Sie Teilzeit arbeiten, könnten Sie sich den Babysitter auch mit einer befreundeten Familie teilen, die ebenfalls eine Ferienbetreuung braucht.
Tagesmutter auf Zeit
Erkundigen Sie sich beim Tageselternverein in Ihrer Region, ob es Tagesfamilien gibt, die Kinder nur für die Dauer der Schulferien betreuen. Vielleicht ist auch jemand im Ihrem Wohnquartier bereit, sich gegen Bezahlung um Ihre Kinder zu kümmern.