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                              Hände, die sprechen - Zeichensprache für Babys

                              Mutter macht Klatschspiele mit ihrem Baby
                              ©
                              GettyImages

                              Was in englischsprachigen Ländern ganz selbstverständlich ist, wird auch im deutschen Sprachraum immer gebräuchlicher: Eltern kommunizieren durch Babyzeichensprache mit ihrem Baby, lange bevor es die ersten Wörter spricht. Dabei geht es keinesfalls darum, kleine Genies heranzuzüchten, sondern darum, zu erfahren, was dem Baby wichtig ist und welche Bedürfnisse es hat. Wie nervenaufreibend es sein kann, wenn man nicht versteht, was dem Baby fehlt, weiss jede Mutter, die die ganze Checkliste - Hunger? Volle Windel? Heiss? Kalt? Müde? - abgearbeitet hat und noch immer nicht herausgefunden hat, was dem Baby fehlt. Wie aber lernt man Babyzeichensprache, auch Zwergensprache genannt?

                              Die meisten Eltern besuchen zuerst einmal einen Kurs, in dem in zehn Einheiten die Grundlagen der Babyzeichensprache erlernt und mit Liedern und Reimen umgesetzt werden. Die Zeichen basieren auf der deutschen Gebärdensprache. Ab dem Alter von 6 Monaten kann mit der Einführung von Babyzeichen angefangen werden, etwa ab dem Alter von 10 Monaten wenden die Babys diese Zeichen auch selber an. Parallel zu der verbalen Sprache verwenden Eltern die Babyzeichen, die das Baby mit der Zeit nachzuahmen und anzuwenden beginnt. Neue Zeichen lassen sich im Alltag leicht einführen, zum Beispiel, wenn man beim Spaziergang einer Katze begegnet und das Wort gleichzeitig mit der passenden Gebärde verwendet. Im Babykurs werden einerseits Basisbegriffe wie "Milch", "essen", "mehr" etc. erlernt, andererseits auch Zeichen für Begriffe, die im Alltag der teilnehmenden Familien oft vorkommen und an welchen die Babys Interesse zeigen. Im Fortgeschrittenen-Kurs für Kleinkinder ab 12 Monaten werden dann auch Zeichen für Gefühle, exotische Tiere, Farben, etc. erlernt. Sinnvoll ist es, die wichtigsten Zeichen auch engen Bezugspersonen des Babys beizubringen, damit sie diese verstehen und anwenden können. 

                              Wer keine Zeit für einen ganzen Kurs hat oder nur einmal die Grundlagen der Babyzeichensprache kennen lernen möchte, kann auch einen dreistündigen Workshop besuchen oder eine Kursleiterin zu sich nach Hause einladen und in einer Gruppe aus dem Bekanntenkreis die Grundlagen erlernen. Idealerweise finden diese Workshops ohne Kinder statt, damit man sich auch wirklich auf das Erlernen der Zeichen konzentrieren kann. Weitere Infos zu Kursen und Workshops finden Sie hier.

                              Die Vorzüge der Babyzeichensprache


                              • Wie bereits erwähnt, ist es sehr praktisch, nicht immer raten zu müssen, was das Baby einem sagen will. Dies kann auch nachts sehr hilfreich sein, wenn man aus dem Tiefschlaf gerissen wird und herausfinden sollte, was das Baby braucht. 

                              • Eltern, die Babyzeichensprache anwenden, berichten davon, dass ihr Kind bereits über Erlebtes "geredet" hat, als es noch nicht in der Lage war, dies verbal auszudrücken. Dies schätzen auch Bezugspersonen, die nicht miterlebt haben, was das Baby so sehr beeindruckt hat, dass es auch davon berichten möchte. Väter oder Mütter, die tagsüber bei der Arbeit waren oder Grosseltern schätzen es sehr, so Einblick in die Erlebniswelt des Babys zu bekommen.

                              • Babys, die spät reden lernen, können dank der Zeichen ausdrücken, was sie mitteilen möchten. Dadurch sind sie weniger frustriert, weil sie nicht verstanden werden.

                              • Familien berichten, dass ihre Kinder die Zeichen auch untereinander anwenden. So kann zum Beispiel ein grösseres Geschwisterkind lernen, die Bedürfnisse eines kleineren Kindes zu verstehen, wenn es die Zeichen anwendet. Erzieherinnen, die Babyzeichen in Krippen anwenden, machen die Erfahrung, dass es grösseren fremdsprachigen Kindern leichter fällt, mit anderen Kindern durch Zeichen zu kommunizieren, da die Hemmschwelle, etwas falsch auszusprechen, wegfällt.

                              • Dank der Zeichen ist der Wortschatz eines Kleinkindes meist grösser, als wenn es ausschliesslich die gesprochene Sprache anwenden würde.

                              Keine falschen Erwartungen


                              Die Babyzeichensprache verhindert keine Trotzanfälle, sie kann diese allerdings reduzieren. Die Frustration, nicht verstanden zu werden, entfällt zwar, doch auch ein Baby, dessen Wünsche verstanden werden, wird nicht immer seinen Willen bekommen, was durchaus auch zu Wutanfällen führen kann. 

                              Die Zwergensprache bewirkt nicht, dass das Baby extrem klug wird und Gleichaltrigen um Längen voraus sein wird. Wer einen Kurs besucht, wird jedoch bald feststellen, dass die Babyzeichensprache dazu dient, die Kommunikation mit dem Kind zu fördern und zu erfahren, was ihm wichtig ist und wofür es sich interessiert.

                              Letzte Aktualisierung: 12.11.2020, TV