• Newsletter

  • Kinderwunsch
    • Schwangerschaft
      • Geburt
        • Wochenbett
          • Baby
            • Kind

              • Stillen
                • Krankheiten
                  • Familie
                    • Frauengesundheit
                      • Erziehung
                        • Vater werden
                          • Gesund Leben
                            • Arbeit, Recht und Finanzen

                              Impfungen für Kinder

                              Der offizielle Schweizer Impfplan des Bundesamtes für Gesundheit empfiehlt in den ersten zwei Lebensjahren eine feste Abfolge von Impfungen gegen 11 verschiedene Krankheiten.

                              Mädchen gibt ihrem Teddybär eine Spritze
                              ©
                              iStock

                              Bei der Geburt haben Babys einen gewissen natürlichen "Nestschutz". Abwehrstoffe gegen viele Krankheiten werden von der Mutter durch die Plazenta übertragen, sogenanntem Immunglobuline oder Antikörper. Danach versorgt die Muttermilch, besonders die Vormilch, das Kind mit diesen wertvollen Schutzstoffen. Spätestens nach wenigen Monaten muss sich der kleine Organismus ein eigenes Abwehrsystem aufbauen. Dies kann man ihm erleichtern, indem man ihn durch eine Impfung zur Abwehrreaktion stimuliert.

                              Aktive und passive Impfung


                              Eine aktive Schutzimpfung bringt den Körper bewusst mit einem bestimmten abgetöteten (Totimpfstoff) oder abgeschwächten (Lebendimpfstoff) Krankheitserreger in Kontakt. Die Erreger können in diesem Zustand selbst keine ernsthaften Erkrankungen mehr verursachen. Der Körper wird nun selber aktiv und wappnet sich  gegen eine echte Infektion mit dem betreffenden Erreger, indem er Antikörper dagegen produziert. Wird der Mensch zukünftig mit Erregern dieser Krankheit angesteckt, können diese Antikörper schnell aktiv werden und die Krankheit abwehren.

                              Impfungen mit Lebendimpfstoffen halten meist lebenslänglich an und müssen nicht aufgefrischt werden. Immunisierungen mit Totimpfstoffen dagegen verlieren mit der Zeit Ihre Wirksamkeit und müssen regelmässig aufgefrischt werden (z.Bsp. FSME, Tetanus).

                              Bei einer passiven Immunisierung werden die Antikörper gegen bestimmte Erreger direkt verabreicht. Der Schutz wird dadurch sehr schnell aufgebaut. Diese Art der Impfung ist notwendig, wenn der Körper schon angesteckt ist und zu wenig Zeit hatte, sich den Schutz selbst aufzubauen.

                              Häufige Fragen zum Thema

                              Impfstoffe schützen vor Infektionskrankheiten, indem sie das Immunsystem zur Herstellung von Antikörpern und Vermehrung bestimmter Immunzellen anregen. Für den Aufbau des Impfschutzes gegen verschiedene Infektionskrankheiten stehen unterschiedliche Impfstoffarten zur Verfügung. Man unterscheidet …
                              Der Begriff Kinderkrankheit beschreibt den häufigsten Zeitraum ihres Auftretens – nicht ihren möglichen Schweregrad oder ihre Harmlosigkeit. Vor allem die Komplikationen einer Kinderkrankheit können sehr schwerwiegend sein und zu bleibenden Behinderungen führen - oder sogar zum Tod des Kindes. In …
                              Dass Impfstoffe Erkrankungen wirksam verhindern können, zeigt das Beispiel Kinderlähmung (Poliomyelitis): 1961 erkrankten in Deutschland fast 4.700 Kinder an Polio. 1965, nach Einführung der Polio-Impfung Anfang der 1960er Jahre, waren es nur noch 50 erkrankte Kinder. Seit 2002 gilt Europa als …
                              Bei der aktiven Immunisierung (= Impfung) wird eine künstliche Abwehrreaktion des Immunsystems ausgelöst, indem man abgeschwächte Erreger oder Bestandteile gibt. Gedächtniszellen schützen dann vor einer erneuten Ansteckung. Bei der passiven Immunisierung werden schon fertige Antikörper übertragen …

                              Der Schweizerische Impfplan


                              Im Bezug auf Kinder umfasst der Schweizerische Impfplan

                              • empfohlene Basisimpfungen, die für die individuelle und öffentliche Gesundheit unerlässlich sind. Ausserdem bieten Sie einen Schutz für das Wohlbefinden der Bevölkerung.

                              • empfohlene ergänzende Impfungen, die einen optimalen individuellen Schutz bieten und für Personen bestimmt sind, die sich gegen klar definierte Risiken schützen wollen. 

                              AlterBasis-ImpfungErgänzungs-Impfung
                              2 MonateDPTHPH, Pneumokokken
                              4 MonateDPTHPH, Pneumokokken
                              9 MonateMMRV (neu ab 2023)
                              12 MonateDPTHPH, Pneumokokken, MMRV (neu ab 2023)
                              2 JahreMeningokokken
                              11-14/15 JahreVarizellen*, Diphterie*, Tetanus*, HBV*, HPVMeningokokken*
                              15-26 JahreHPV*

                              *wenn nicht bereits zu einem früheren Zeitpunkt geimpft

                              Die Sechsfachimpfung (DPTHPH)


                              Dieser Impfstoff gegen Diphterie, Pertussis (Keuchhusten), Tetanus (Wundstarrkrampf), Haemophilus influenzae (Hirnhaut- und Kehlkopfentzündung), Poliomyelitis (Kinderlähmung) und Hepatitis B wird in einer einzigen Spritze verabreicht. Der Impfplan sieht diese Schutzimpfung für Babys im Alter von 2 Monaten vor, sie wird im 4. und 12. Monat wiederholt.

                              Mit 4 bis 7 Jahren (in der Regel bei der Einschulungsuntersuchung) wird eine Diphtherie-, Tetanus-, Pertussis-Impfung zusammen mit einer Polio-Impfung wiederholt.

                              Mit 11 bis 15 Jahren wird eine wiederholte Diphtherie- (reduzierte Dosis) und Tetanus-Impfung, sowie eine Auffrischimpfung gegen Pertussis empfohlen.

                              Pneumokokken-Impfung (PCV13)


                              Auch die Pneumokokken-Impfung wird mit 2 Monaten erstmals verabreicht und im 4. und 12. Lebensmonat wiederholt. Diese Impfung wird als Spritze verabreicht und kann gleichzeitig mit der Sechsfachimpfung durchgeführt werden.

                              Neue Vierfach-Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken (MMRV)


                              Mit 9 und 12 Monaten erfolgt die Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und seit 2023 auch Windpocken (Varizellen). Auch diese Impfung wird als Injektion verabreicht. Wichtigstes Ziel des Schweizerischen Impfplans ist, dass alle Kinder unter zwei Jahren gegen Masern geimpft sind.

                              Impfung gegen Rotaviren (RV)


                              Eine Rotavirusinfektion dauert zwar meist nur kurz, verursachen aber heftige Durchfälle. Der Flüssigkeitsverlust ist gerade für Babys und Kleinkinder nicht ungefährlich.

                              Die Impfung gegen Rotaviren umfasst zwei Dosen einer Schluckimpfung im Alter von 2 und 4 Monaten.

                              Varizellen-Impfung (Windpocken)


                              Die Impfung gegen Varizellen ist für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Alter von 13 Monaten bis 39 Jahre empfohlen, wenn sie noch nicht an Varizellen erkrankt sind und noch nicht im Rahmen des Impfplans insgesamt zwei Impfdosen erhalten haben. 

                              Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV)


                              Allen Mädchen und auch Jungen zwischen 11 und 14 Jahren wird die HPV-Impfung als Vorsorge gegen Genitalwarzen und durch humane Papillomaviren verursachte Krebserkrankungen empfohlen. Am sinnvollsten ist eine Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität und somit vor einer möglichen Infektion mit HPV-Viren. Die Impfung wird in zwei Dosen im Abstand von 6 Monaten verabreicht, die erste sollte vor dem 15. Geburtstag erfolgen.

                              Für 15- bis 19-Jährige, welche noch nicht HPV-geimpft sind, wird eine Nachholimpfung mit drei Dosen innerhalb eines halben Jahres empfohlen.

                              Meningokokken-Impfung (MCV-ACWY, 4CMenB)


                              Meningokokken sind Erreger einer gefährlichen Hirnhautentzündung. Diese Bakterien werden in verschiedenen Gruppen eingeteilt: B,A,C,W und Y. Es existieren zwei Impfungen für die verschiedenen Gruppen: Eine gegen die Meningokokken der Serogruppe B und eine gegen diejenigen der Serogruppen A,C,W und Y.

                              • MCV-ACWY-Impfung: Im Alter von 12 bis 18 Monaten je nach Impfstoff in einer Einmaldosis oder zweimal im Abstand von mindestens 2 Monaten. Aufgefrischt wird diese Impfung zwischen 11 und 15 Jahren.

                              • 4CMenB-Impfung: Mit 3, 5 und 18 Monaten wird jeweils eine Spritze verabreicht. Die Auffrischung erfolgt im Alter von 11 bis 15 Jahren mit 2 Dosen im Abstand von 1 Monat. 

                              Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)


                              Die Frühsommer-Meningoenzephalitis wird durch den Speichel von Zecken übertragen. Seit 2019 gilt die ganze Schweiz mit Ausnahme der Kantone Genf und Tessin als FSME-Risikogebiet. Die Impfung wird allen Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren, die in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten, empfohlen. Die Wirksamkeit der Impfung beträgt über 95 Prozent für mindestens 10 Jahre.

                              Bei Kindern unter 6 Jahren sind schwere Erkrankungen selten. Daher muss die Situation von Kindern im Alter von ein bis fünf Jahren individuell geprüft werden. 

                              Die FSME-Impfung ist eine Spritze und wird in drei Dosen verabreicht. Die zweite Dosis erfolgt nach 3 und die dritte je nach Impfstoff nach 6 bzw. 10 Monaten. Auch ein Kurzimpfschema ist für die FSME-Impfung möglich. Dieses verabreicht die 2. Dosis bereits nach 14 Tagen und die dritte nach einem Jahr. 

                              Weitere empfohlene Impfungen 


                              • Hepatitis B bei Kindern und Jugendlichen von 11 bis 15 Jahren, welche noch nicht mittels Sechsfachimpfung dagegen geimpft sind.

                              • Eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) wird allen Schwangeren empfohlen. Ausserdem auch allen Kontaktpersonen von Säuglingen unter 6 Monaten, deren letzte Pertussis-Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt.

                              Was Sie ausserdem bei Impfungen beachten sollten


                              • Sollten Sie mit Ihrem Kind in andere Länder verreisen, besprechen Sie die dort bestehenden Empfehlungen für Reiseimpfungen mit Ihrem Kinderarzt. Dazu könnte je nach Alter des Kindes auch eine BCG-Impfung gegen Tuberkulose gehören.

                              • Es gibt nur wenige Gründe, eine Schutzimpfung zu verschieben. Vor sogenannten Impf-Lücken brauchen Sie keine Angst zu haben, es gibt keine zu grossen Abstände zwischen den Impfungen. Jede Impfung gilt! Auch eine für viele Jahre unterbrochene Grundimmunisierung braucht nicht wieder neu begonnen zu werden.

                              • Lassen Sie sich den Impftermin am Anfang der Woche geben. So können Sie die Praxis gut erreichen, falls Ihr Kind unter unerwarteten Nebenwirkungen leiden sollte. 

                              • Gegen einige Krankheiten kann man den Körper lebenslang immunisieren. Bei anderen Infektionskrankheiten muss der Schutz von Zeit zu Zeit aufgefrischt werden. 

                              • In der Schweiz gibt es keine generelle Impfpflicht. Nur einzelne Kantone verlangen die Impfungen gegen Diphtherie (GE, NE). 

                              Häufige Fragen zum Thema

                              In vielen wissenschaftlichen Studien hat man die Immunantwort auf Impfungen bei Kindern gemessen. Dabei zeigte sich kein Zusammenhang damit, ob gute Impfantikörper vorhanden waren und das Kind Fieber hatte. Insofern ist Fieber zur Entwicklung eines guten Impfschutzes weder erforderlich noch …
                              Nein, das ist ein Ammenmärchen. Es besteht kein Grund, warum ein geimpftes Kind nicht baden sollte. Nach der Injektion gibt es nur eine winzige Hautöffnung, die sich schnell schliesst.
                              Auch wenn Ihnen Ihr Baby noch klein und schmächtig vorkommt, ist die Impfung für seinen Schutz besonders wichtig, denn zu früh geborene Kinder haben von der Mutter weniger Abwehrstoffe mitbekommen (Nestschutz) und ihr Immunsystem ist noch nicht im selben Masse ausgeprägt wie das zeitgerecht …
                              Säuglinge werden bereits ab der sechsten Lebenswoche gegen Rotaviren und nach dem vollendeten zweiten Lebensmonat gegen weitere sechs Erkrankungen geimpft, um ihnen so früh wie möglich einen Impfschutz zu geben. Erkranken Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten an Keuchhusten (Pertussis), kommt …

                              Aus der Forschung


                              Newsticker zum Thema

                              kurz&bündig
                              1/22/2024
                              Säugling bekommt eine Schluckimpfung

                              Rotaviren-Impfung neu für alle Säuglinge empfohlen

                              Das BAG und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfehlen die Impfung gegen Rotaviren neu für alle …
                              kurz&bündig
                              1/18/2024
                              Baby sitzt auf dem Schoss der Mutter und bekommt eine Impfung verabreicht

                              Angepasste Empfehlung für die Meningokokken-Impfung

                              Das BAG und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) haben die Impfempfehlungen zum Schutz vor …
                              Letzte Aktualisierung: 18.01.2024, BH/KM